Jeder Krüppel ein Superheld

Splitter aus dem Leben in der Exklusion

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Die meisten Geschichten über Behinderung folgen einem vertrauten Muster: das Leben vor dem Unfall. Das Leben nach dem Unfall. Bei Christoph Keller war es anders: Seine Kindheitsdiagnose – eine Form der spinalen Muskelatrophie – machte lediglich sichtbar, was von Anfang an da war. SMA Typ III, die „mildeste Variante“, erlaubt ein langes Leben, ihr Verlauf ist schleichend. Heilbar ist sie nicht. Mit 25 benutzte er zeitweise einen Rollstuhl. „Es gab zwei Versionen von mir: den Gehenden und den Rollenden.“ Mit 32 konnte er noch mit einem Stock oder am Arm einer Begleitung ein Restaurant betreten. Mit 45 hatte der „Rollende“ endgültig übernommen.

Every Cripple a Superhero ist ein intimes, absurdistisches und radikal offenes Memoir – über das Leben mit einer fortschreitenden Krankheit, aber auch über die Kunst, zu lieben, geliebt zu werden und ein öffentliches Leben zu führen: in Restaurants, Flugzeugen, Museen und Künstlerkolonien – in einer Welt, die nicht für einen gebaut ist. Durchzogen ist das Buch von Kellers eigenen Fotografien: Momentaufnahmen unerwarteter Schönheit in Pfützen, die sich in den abgesenkten Randsteinen („curb cuts“) sammeln – jenen Rampen, die langsam zerfallen und so Teil eines urbanen Hindernisparcours werden. Diese Pfützen öffnen Portale in eine andere, wahrere Stadt – und ebenso öffnet dieses Buch mit seinem Witz und seiner Anmut einen Zugang zu einer wahreren Welt: einer Welt, in der das „Normale“ alles andere als normal ist, in der Behinderung weit verbreiteter ist, als wir glauben, und in der – ganz nah an unserem eigenen – das Leben alltäglicher Superheld:innen stattfindet.

Most stories of disability follow a familiar pattern: Life Before Accident. Life After Accident. For Christoph Keller, it was different: his childhood diagnosis with a form of Spinal Muscular Atrophy only revealed what had been with him since birth. SMA III, the ‘kindest one’, allows those who have it to live a long life, and it progresses slowly. There is no cure. By the age of 25, he had to use a wheelchair some of the time. ‘There were two of me: Walking Me. Rolling Me.‘ By 32, he could still walk into a restaurant with a cane or on somebody’s arm. At 45, ‘Rolling Me’ took over altogether.

Intimate, absurdist and winningly frank, Every Cripple a Superhero is at once a memoir of life with a progressive disorder, and a profound exploration of the challenges of loving, being loved, and living a public life – navigating restaurants, aeroplanes, museums and artists’ retreats – in a world not designed for you. Threaded throughout are Keller’s own photographs of the unexpected beauty found in puddle-filled ‘curb cuts’, the pavement ramps that, left to disintegrate, form part of the urban obstacle course. Those puddles become portals into a different, truer city; and, as they do, so this book – told with humour and immense grace – begins to uncover a truer world: one where the ‘normal’ is not normal, where disability is far more widespread than we might think, and where there always exist, just alongside our own, the lives of everyday superheroes.

 

„Christoph Keller … zählt zu den großen Schweizer Schriftstellern“ – Neue Zürcher Zeitung

«Literarisch gewieft bringt er das heikle Thema schonungslos direkt, zugleich mit Witz zur Sprache. In dieser Form ein gesellschaftspolitischer Appell und zugleich ein literarisches Experiment.»  Südostschweiz

«Das Buch hat es in sich.»  Saiten

«Christoph Kellers Buch ist von einer Leichtigkeit, die einem die Tränen in die Augen treibt.»  Ingrid Bertel, kulturzeitschrift.at

«In dem jüngsten Buch schildert Christoph Keller, der mittlerweile gänzlich auf einen Rollstuhl angewiesen ist, unmittelbar und schonungslos, was es heißt, nicht nur behindert zu sein, sondern behindert zu werden durch defekte Gehsteige, durch entwürdigende Prozeduren, um in ein Flugzeug zu gelangen, durch die entmündigenden Reaktionen beim Einkaufen, im Museum, im Restaurant, sowohl in der Schweiz, aber auch in den USA.»  Deutschlandfunk

«Empörend, respektlos, lyrisch: Was Christoph Keller in seinem Buch ‹Jeder Krüppel ein Superheld› an Textsplittern zusammengetragen hat, rührt und fesselt zugleich.»  OÖ Nachrichten

‘Fascinating … compelling … very funny’

Sunday Times

‘A defiant call to arms … affecting … lingers long in the memory after its final page’

Morning Star

‘A skilful act of literary witness, sharp, moving and funny’

Joanne Limburg

‘Christoph Keller … ranks among the great Swiss writers’

Neue Zürcher Zeitung

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